Die Blutsbrüder übernehmen die Macht – So lief GWF Showdown 2024
Die Blutsbrüder sind die neuen Präsidenten der German Wrestling Federation und bei GWF Showdown 2024 zeigte sich erstmals, wie die Wrestling-Welt mit den neuen Bossen aussehen wird.
Die Kickoff-Show begann zunächst noch wie gewohnt, als Joshua Amaru auf Laurance Roman traf und von diesem mit einem Belly to Back Front Slam besiegt wurde. Dann aber kamen die im vergangenen Monat zu den GWF-Präsidenten gewählten Blutsbrüder auf die Bühne und verkündeten, dass die Kickoff-Show so nicht ablaufen könne. „Was war denn das für ein Schrottmatch?“, fragte Erkan Sulcani und zwang Virgile Defour dazu, zwei neue Matches anzukündigen, indem er ihm damit drohte, dass dieser sonst seinen Job verlieren würde.
Die Blutsbrüder nutzten das erste Match, um sich am Clan zu rächen, die sich auch für die GWF-Präsidentschaft beworben hatten. Deshalb ließen sie die Clan-Mitglieder Pahlevan Nima und Sorani gegeneinander kämpfen. Wenn sich nicht innerhalb von fünf Minuten ein Sieger gefunden hätte, würden beide aus der GWF geschmissen. Die beiden schenkten sich nichts und Nima konnte das Match mit einem Zigzag für sich entscheiden. Danach kündigte Virgile das neueste Mitglied der Blutsbrüder an: Jane Nero. Diese machte kurzen Prozess und brach ihre Gegnerin, Finn Fatale, mit einem Spear beinahe entzwei.
Harting will zurück an die Spitze
Im ersten Kampf der Mainshow untermauerte Toni Harting seine Ambitionen auf die GWF World Championship. Er schlug einen der besten Wrestler Europas. Axel Tischer hatte sich vor dem Match noch über Harting lustig gemacht und ihn als Miezekatze verhöhnt. Aber auch Tischer musste feststellen, dass durchaus etwas dahinter steckt, wenn Harting solche Ankündigungen macht. Nach einem TKO war der Tiger bereits nah an einem Sieg, dann zeigte er nach einer Powerbomb Nehmerqualitäten und entging dem Three Count. Nachdem Tischer von der Ringecke geflogen kam, kontere er außerdem mit einem Thrust Kick, nur um dann mit einem Spinning Capoeira-Kick die Entscheidung herbeizuführen.
Danach wollte Clan-Mitglied Ahura seinen GWF Berlin Title verteidigen. Herausforderer Rambo machte es ihm aber nicht leicht, sondern forderte noch das letzte Bisschen von Ahuras Fähigkeiten. Die beiden prügelten sich sogar bis in die Stuhlreihen der Zuschauer. Rambo gab alles und war mehrmals kurz vorm Sieg, etwa mit einer Popup Powerbomb. Als er das aber nochmal probierte, konterte Ahura mit einer Poisonrana. Doch Rambo frustrierte ihn weiter und schließlich so sehr, dass Ahura seinen Gürtel in den Ring holte, um Rambo damit auszuschalten. Die Ringrichterin griff allerdings ein und als sie den Gürtel nach draußen reichte, nutzte Ahura das für einen Eselstritt zwischen die Beine von Rambo. Danach nahm er ihn in einen Fireman’s Carry und beendete das Match mit einem Spinning Brainbuster.
Auch im Anschluss ging es um Titel: Fast Time Moodo und Amy Heartbeat sahen sich Nick Schreier und Loky gegenüber, die ihre Mixed Tag Team Gürtel wollten. Die Titelverteidiger setzten auf ihre bewährten Taktiken: Unfaire Zusammenarbeit, wenn der Ringrichter gerade nicht hinsieht und dann, als der Referee dadurch ausgeknockt wurde, dass Heartbeat auf ihn stürzte, griffen sie ihre Gegner gemeinsam an. Moodo entledigte sich Loky mit einem Tritt und besiegte Schreier dann mit einem Spinning Heel Kick.
Blutsbrüder missbrauchen ihre Macht
Danach zeigte sich wieder, dass die Blutsbrüder vor nichts zurückschrecken, um ihre GWF-Präsidentschaft auszunutzen. Erkan verwandelte seinen Kampf gegen Taishi Ozawa kurzerhand in ein Lumberjack Match, weil er davon ausging, dass Ozawa keine Freunde in der German Wrestling Federation hat. Erkan wollte sich durch seine um den Ring verteilten Blutsbrüder einen Vorteil zu verschaffen. Doch diese Rechnung hatte Erkan ohne den Clan gemacht, der zur Unterstützung von Ozawa herauskam. „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“, erklärte Ali Aslan und der Clan nutzte auch die erste Gelegenheit, um Erkan eine Tracht Prügel zu verpassen.
Das hinderte die Blutsbrüder aber nicht daran, selbst immer wieder in den Kampf einzugreifen. Vor allem, wenn Ozawa auf die Ringecke kletterte, zogen sie ihm immer wieder die Beine weg. So gelang es Sulcani auch, Ozawa eine Superplex zu verpassen. Die reichte allerdings nur für einen Nearfall. Später dauerte es dann zu lang bei Ozawa, der sich gleich mehrerer Blutsbrüder entledigen musste, sodass sein Phoenix Splash daneben ging und er sich den Moneymaker von Erkan fing. Der war nun zu siegessicher und dachte nicht mehr an Verteidigung. Das nutzte Ozawa für ein Jackknife Cover, mit dem er sich überraschend zum Sieger krönte.
Die zweite Hälfte der Show begann mit den Tag Champions Two Sweet Heros, Pascal Spalter und Aytac Bahar, die sich den riesigen Skyliners gegenübersahen. Bahar begann, musste aber schnell einsehen, dass er etwas Hilfe brauchen würde, um Big Nik auf die Matte zu befördern. Nik und sein Partner, Alex Duke, schafften es immer wieder, einen ihrer Gegner im Match zu halten und selbst schnell zu wechseln, um frisch zu bleiben. Außerdem nutzten sie die Tags für Double Team Attacken, beispielsweise mit einem Popup Double Chokeslam. Am Ende konnte Bahar aber doch einen der Giganten auf seine Schulter hieven und Big Nik einen Death Valley Driver verpassen, dem Spalter einen Frog Splash folgen ließ. Das reichte, um ihre GWF Tag Team Title zu verteidigen.
Im Anschluss gab es ein Triple Threat Match, das lange Zeit wie ein Handicap Match wirkte. Tim Stübing und Metehan schlossen eine Allianz, um Tarkan Aslan zu verprügeln. Das ging auch lange gut, aber als es dann darum ging, wer den Pin bekommen sollte, zerstritten sich die beiden. Dadurch wurde der Kampf wilder und offener. Metehan brachte sich durch Schläge mit seinem Gürtel in die vermeintlich beste Position und wollte Aslan den finalen Schlag versetzen, wurde dann aber von Stübing überrascht und aus dem Spiel genommen. Stübing trat Aslan zwischen die Beine und pinnte ihn, bevor Metehan noch einmal eingreifen konnte.
GWF-Fans feiern Main Event
Im Main Event wussten die Zuschauer dann nicht, auf wessen Seite sie eigentlich sein sollten. Zwei Publikumslieblinge hatten nur ein Ziel: Die GWF World Championship. Mike D. Vecchio wollte seinen Titel behalten, Péter Tihanyi unbedingt zum ersten Mal den größten Titel der German Wrestling Federation gewinnen. Dementsprechend starteten sie auch direkt im fünften Gang ins Match. Tihanyi erfuhr aber auch, warum man D. Vecchio die Belgian War Machine nennt. Hinter dem Weltmeister steckt eine unglaubliche Power. So konnte er auch einen Crossbody abfangen und mit einem Backbreaker kontern, den er dann noch mit einem Delayed Vertical Suplex kombinierte. Zur Kraft kommt aber auch noch eine unglaubliche Athletik, die D. Vecchio bei einem Best Moonsault Ever zeigte.
Tihanyi gelangen immer wieder gute Sequenzen, lange schaffte er es aber nicht, seinen Finisher, den Slingshot Cutter, durchzubringen. Und als es ihm dann doch noch gelang, pinnte er D. Vecchio zu nah an den Seilen, sodass sich der Champ retten konnte. Der Ungar erhöhte in seiner Verzweiflung noch einmal das Risiko und versuchte einen Running Senton über das oberste Seil nach draußen, aber D. Vecchio zeigte erneut seine Power. Er fing Tihanyi in der Luft ab und warf ihn mit einer Powerbomb auf die Ringapron. Danach flog er mit einem Splash von der Ringecke fast durch den gesamten Ring und gab seinem Gegner, der noch versucht hatte, sich wegzurollen, den Rest. Mike D. Vecchio bleibt GWF World Champion. Auf der Bühne wartete aber schon Toni Harting, der den Gürtel weiter fest im Blick hat.
Noch im August warten gleich drei weitere Shows auf euch Wrestling Fans. Gemeinsam mit RevPro präsentiert die German Wrestling Federation Double Impact, mit Shows am 30. und 31. August 2024. Beide starten um 14 Uhr und sind im Astra Kulturhaus, in lockerer Laufweite von der Uber Eats Arena. Am Sonntag, dem 1. September gibt es dann noch GWF Battlefield 2024. Auch diese Show steigt im Astra Kulturhaus und startet ab 15.30 Uhr. Holt euch jetzt noch hier die letzten Tickets!
Bericht von Helge Wohltmann