Ein neuer World Champion! Die Ergebnisse von GWF Legacy – 25 Jahre Berlin Wrestling

Erschöpft, verschwitzt, voller Schmerzen und doch einfach nur glücklich stand Axel Tischer am Ende von GWF Legacy: 25 Jahre Berlin Wrestling vor dem jubelnden Publikum: “Das ist mein persönliches Geburtstagsgeschenk für die GWF und für alle Fans der German Wrestling Federation!” In der Hand hielt er dabei den World Championship, den er gerade in einem unglaublichen Match von John “Bad Bones” Klinger gewonnen hatte.

925 Tage lang war es niemandem gelungen, dem Blutsbruder den Titel abzunehmen. Eine gefühlte Ewigkeit hatte Klinger all seine Gegner besiegt, ehe Tischer den einen Tick besser war und sich zum ersten Mal den Schwergewichtsgürtel der GWF sicherte. 25 Minuten lang hatten sich die beiden Kontrahenten einen Fight geliefert, der in die Geschichtsbücher eingehen wird. Er war geprägt von einer unglaublichen Aggressivität und einem unbändigen Willen zu beweisen, wer der Bessere ist.

Der Ring reichte dabei nicht aus, um die beiden zu halten, selbst inmitten der Fans kämpften Klinger und Tischer weiter, bis “Bad Bones” in die Stuhlreihen geworfen wurde. Der Champion revanchierte sich, indem er Tischer in den Ringpfosten schleuderte. Es folgte ein Superplex gegen Klinger, die das Publikum endgültig zum Explodieren brachte. Die aufgeheizte Stimmung erreichte ihren Höhepunkt, als zunächst Tischer und dann Klinger ganz nah am Sieg waren. Der Axeman erwischte seinen Gegenüber mit einem Flying Uppercut und ließ einen German Suplex folgen, doch Klinger konnte die Schulter gerade noch so nach oben reißen, bevor die Hand des Ringrichters ein drittes Mal auf die Matte klatschte.

Wenig später war es aber mindestens ebenso knapp, als Klinger eine weitere Flugeinlage Tischers konterte und einen Piledriver folgen ließ. Tischer konnte sich gerade noch retten. Was würde es brauchen, um den Herausforderer zu besiegen? Ähnliches schienen sich auch die anderen Blutsbrüder gedacht zu haben, denn Erkan Sulcani, Orlando Silver und Tarkan Aslan stürmten zum Ring und reichten Klinger einen Stuhl, mit dem er die Entscheidung herbeiführen sollte. Tischer konnte den Schlag jedoch ausweichen und knallte Klinger mit einem Death Valley Driver auf den Stuhl, der dem Champion aus der Hand gefallen war. Bevor Klinger jedoch gepinnt werden konnte, wurde er von seinen Blutsbrüdern aus dem Ring gezogen. Tischer sprang daraufhin über das oberste Ringseil und schaltete seine Gegner mit einem Senton aus.

Zurück im Ring versuchte Klinger wieder die Oberhand zu gewinnen, indem er Tischer in den Ringrichter zog und die verdeckte Sichte des Offiziellen nutzte, um seinem Gegner einen Mule Kick zwischen die Beine zu versetzen und ihn mit einem Small Package zu pinnen. Erst im letzten Moment konnte Tischer sich befreien. Klinger versuchte es dann mit einem Spear durch die Ringseile, den der Axeman mit seinem Knie konterte und dem er eine Sitdown Powerbomb folgen ließ. Eins. Zwei. Drei. Die Entscheidung. Es war das Ende einer epischen Schlacht und das auch Ende eines epischen Title Runs, denn John “Bad Bones” Klinger war nach über zwei Jahren als GWF World Champion entthront.

Chaos bei den Tag Teams

Vorher am Abend hatte es vor allem bei den Tag Teams Chaos gegeben. Im ersten Match ging es direkt um die Tag Team Title der Stübing Brüder, die sich Team Crazy Sexy gegenüber sahen. Die jungen Titelträger mussten dabei zunächst einsehen, dass sie einen reinen Kräftevergleich nicht gewinnen würden. Das zeigte ein “Chop-Duell” mit Mike Chaer, aus dem sie definitiv als zweite Sieger hervorgingen. Als sie dann jedoch mehr auf ihre Geschwindigkeit setzten, wurde es deutlich ausgeglichener. Ob es zu einem Sieg gereicht hätte, werden wir aber nie erfahren, denn genau in dem Moment griffen die Helden der Hauptstadt ein, Pascal Spalter und Joshua Amaru attackierten die Titelträger. Die Stübing Brüder siegten verteidigten ihre Titel dank einer Disqualifikation.

Dass die das aber nicht auf sich sitzen lassen würden, zeigte sich einige Zeit später. Denn als die Pascal Spalter und Joshua Amaru gegen die Blutsbrüder Erkan Sulcani und Orlando Silver antraten, folgte die Revanche. Doch der Reihe nach: Zunächst hatten sich beide Duos nämlich einen heißen Kampf geliefert. Höhepunkt war ein Double Styles Clash gegen Amaru, der beinahe zum Sieg gereicht hätte, wenn Spalter den Pin nicht unterbrochen hätte. Der Hass ging sogar so weit, dass Spalter Erkan ins Gesicht spuckte und dieser ebenso reagierte.

Die Situation eskalierte jedoch noch weiter, denn Team Crazy Sexy war in den Ring gestürmt. Mike Chaer und Ronaldo Shaqiri teilten gegen die Helden der Hauptstadt aus, die ihnen die Chance auf die Tag Team Titles genommen hatten. Im Ring entbrannte eine wilde Schlägerei, die die nun ebenfalls eingreifenden Stübing Brüder mit einem gemeinsamen Crossbody auf alle Gegner beendeten. Ahmed Chaer sorgte anschließend für Ordnung, indem er für GWF Legacy: 26 Jahr Berlin Wrestling am 19. Dezember ein Four-Way Match mit allen involvierten Teams um die Tag Team Titles ansetzte.

Wer ist Ali Aslans neuer Klient?

Dieses Rätsel wurde im zweiten Match der Show gelöst. Abdul Kenan war bereits im Ring, um wie angekündigt jeden zu schlagen, den Ali Aslan ihm entgegen stellen könnte. Aslan betrat die Tribüne und verkündete, dass sein neuer Klient jemand sei, der “härter trainiere und härter zuschlägt als alle anderen”. Als nächstes ertönte die Musik von Mike D. Vecchio. Die Belgian War Machine machte sich sogleich ans Werk und attackierte Kenan, der Vecchios Power wenig entgegenzusetzen hatte. Ein kurzes Comeback wurde durch einen krachenden Powerslam im Keim erstickt.

Nach zwei Backbreakern und einem Running Powerslam hatte Mike D das Match eigentlich schon gewonnen, doch Aslan forderte ihn mehrfach auf, den Pin zu unterbrechen, da Kenan noch nicht genug gelitten hatte. Das hätte sich fast gerächt, denn Kenan hätte durch einen Roll Up beinahe noch gewonnen. Am Ende entschied die Kampfmaschine den Kampf allerdings durch eine doppelte Powerbomb.

Danach ging es weiter mit der Eliminator Series um den Women’s Title. Stephanie Maze, Nicky Foxley, Xara Grace und Jessy Jay sahen sich in einem Four-Way Match gegenüber, dessen Verliererin die Chance auf den vakanten Gürtel verliert. Foxley stiftete Grace und Jay dazu an, gemeinsam gegen Maze vorzugehen, doch als es darum ging, wer versuchen darf Maze zu pinnen, zerbrach die Kurzzeit-Allianz sehr schnell. Während Grace und Jay im Publikum weiterkämpften, knöpfte Maze sich Foxley vor. Die Entscheidung führte Maze durch einen Spinning Heel Kick herbei, der Foxley ausknockte. Letztere ist damit auch aus der Eliminator Series ausgeschieden. Die anderen drei Teilnehmerinnen werden bei Legacy 26 aufeinandertreffen und dort die Series fortsetzen.

Bei der Loserweight Championship wurde dann Geschichte geschrieben, denn Titelträger Feyyaz Aguila und Kara lieferten sich das erste Intergender Einzelmatch, das es in der GWF jemals gegeben hat. Feyyaz unterlief der entscheidende Fehler bereits bevor die Ringglocke ertönte, denn mit Arash präsentierte er einen neuen Manager. Nachdem sich Feyyaz und Kara einen harten Schlagabtausch geliefert hatten, hatte Feyyaz den Kampf eigentlich schon gewonnen, doch Arash forderte ihn auf, den Sack mit einem Frog Splash zuzumachen. Der ging jedoch ins Leere, wodurch Kara die Chance bekam, Feyyaz mit einem Samoan Drop auszuschalten und zu pinnen.

Harting verteidigt den Berlin Title

Was folgte waren die beiden Highspeed-Matches von GWF Legacy: 25 Jahre Berlin Wrestling. Zunächst stand das Three-Way Match zwischen Kevin Lazar, Aytac Bahar und GWF-Debütant Anarko Montaña auf dem Programm. Der Mann aus Chile brachte die Fans schnell auf seine Seite und sorgte unter anderem mit einem Tiger Driver ’98 für “This is Awesome”- und “This is Wrestling”-Rufe. Doch auch die anderen beiden Kontrahenten zeigten heute alles. Lazar setzte zum Superplex gegen Anarko an, musste dabei aber noch eine Powerbomb von Bahar einstecken. Wenig später zeigte Anarko einen spektakulären Moonsault nach draußen und erwischte dabei beide Gegner.

Im Finale des Kampfes war er dann aber nicht involviert. Stattdessen versucht Lazar es mit einem Luftangriff gegen Bahar, der mit seinem Knie konterte, dann einen Death Valley Driver folgen ließ und Lazar anschließend noch einen Neckbreaker auf sein Knie verpasste. Das reichte für den Sieg nach Pinfall.

Diesem Spektakel wollten Toni Harting, Rambo, Cem Kaplan und Tarkan Aslan natürlich noch eins drauf zu setzen. Immerhin ging es in ihrem Four-Way Match um den Berlin Title. Während ihrer wilden Auseinandersetzung warfen sie sich immer wieder aus dem Ring und setzten den Kampf im Publikum fort. Harting flog mit einem Crossbody über die Seile auf Kaplan, musste dann aber gemeinsam mit ihm und Aslan einen Cannonball Senton von Rambo einstecken, der die Turnbuckle hochgelaufen und nach draußen gesprungen war.

Zurück im Ring wurde Harting von Kaplan per Fireman’s Carry auf Rambo geworfen, ehe Aslan sich Kaplan per Suicide Dive vornahm. Die Entscheidung fiel ziemlich kurios, denn Harting machte sich zunutze, dass das Licht für einige Sekunden ausgegangen war und Krähengeschrei in der Halle erklang, versetzte Aslan einen TKO und pinnte ihn. Der Tiger verteidigte seinen Berlin Titel also gegen gleich drei Gegner.

Aslan hingegen deutete nach dem Match mit Gesten an, dass das sein letzter Kampf gewesen sei und verbeugte sich zum Abschied. Ob das wirklich das Karriereende des Lion King bedeutet, wie John Klinger auf den Verlust seines Gürtels reagiert und wer Tischers erster Herausforderer für den World Title sein wird, sehen wir am 19. Dezember bei Legacy 26. Tickets gibt es unter https://gwf.tickettoaster.de

Bericht von Helge Wohltmann

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