Ein neuer World Champion! Die Ergebnisse von GWF Legacy – 27 Jahre Berlin Wrestling

Die größte Show des Jahres, die große Geburtstagsfeier der GWF lieferte nicht nur zahllose großartige Matches, sondern auch die ein oder andere Überraschung und gleich mehrere neue Champions. So weiß Erkan Sulcani nun auch, gegen wen er am 18. Dezember bei Final Countdown (Tickets gibt es hier) um den GWF World Title kämpfen wird.

Den Anfang machte jedoch wie immer die Kickoff-Show in der Brian Sturm sein GWF-Debüt feierte und gleich gegen Big Nik ran musste. Nachdem Sturm zunächst durch den Ring geworfen wurde, ging er für eine Weile in die Offensive, setzte eine Clothesline und einen Dropkick an, um dann jedoch bei einer Cazadora von Nik gekontert zu werden. Sturm brachte noch einen Spinebuster an, wurde danach aber von einem Big Boot niedergestreckt. Mit einem Chokeslam sorgte Nik dann für ein recht schnelles Ende.

Etwas länger lief der Six Man Tag von Sorani und den Kendo Boys, die gegen Nick Schreier, Tom Stübing und Georg Asgolar antraten. Schreier brachte das Momentum zunächst mit Armdrags auf die Seite seines Teams, wurde von Nima aber mit einem Scissor Kick erwischt. Er war es auch, der dafür sorgte, dass es zeitweise nach einem Sieg der Kendo Boys aussah. Dann jedoch verfehlte er Schreier mit einer Swanton Bomb und wurde von diesem zum Three Count auf die Matte geschickt.

Wilder Start in die Main Show

Der Hauptteil von Legacy 27 wurde durch Tim Stübing, Ahura, Senza Volto und Metehan eröffnet. Alle vier Wrestler, die einiges an Geschwindigkeit mit in den Ring bringen. So überraschte es nicht, dass alle vier für einen ziemlich wilden Start sorgten. Direkt zu Beginn wurde Stübing von Metehan aus dem Ring gekickt und die anderen drei setzten gleich mehrere erfolglose Pinversuche beieinander an. Stübing und Ahura bildeten eine vorübergehende Allianz, um sich einen Vorteil zu verschaffen, die hielt allerdings nur so lange, bis Stübing seinen vermeintlichen Partner von hinten attackierte. Dann jedoch drehte Senza Volto auf. Mit Tritten, Kniestößen und Uppercuts beförderte er seine Gegner nach draußen, um dann im hohen Bogen über das oberste Seil auf seine Gegner zu fliegen. Danach schmiss er Ahura vom Turnbuckle aus in den Ring und versuchte ihn zu pinnen. Metehan rettete Ahura, doch dessen Freude war nur von kurzer Dauer, denn so wurde er nicht von Volto, sondern von seinem Retter gepinnt, der sich so den Sieg sicherte.

El Comandante Rambo und Cem Kaplan lieferten sich dann ein traditionelleres Match, wenn, ja wenn Ali Aslan nicht gewesen wäre. Denn der Manager von Kaplan versuchte immer wieder zugunsten seines Schützlings einzugreifen und trat auf Rambo ein, als der Ringrichter abgelenkt war. Kaplan nutzte die Schützenhilfe und erreichte nach einer Blue Thunder Bomb und einem Air Raide Crash immerhin einen Two Count. Rambo gewann jedoch wieder die Oberhand und hätte nach einer Backbreaker Powerbomb und einer weiteren Powerbomb wohl per Pinfall gewonnen, wenn Aslan nicht in den Ring gestürmt und ihn mit einer Getränkedose geschlagen hätte. Der Kampf wurde auch so für Rambo gewertet, allerdings durch Disqualifikation.

Smidt verliert ihren GWF Women’s Title

Nun war es Zeit, GWF-Geschichte zu schreiben, denn so oder so sollte es an diesem Sonntagabend eine Premiere geben. Erstmals traten die Frauen in einer Battle Royal gegeneinander an und krönten damit eine neue Titelträgerin. Wenn es nach Mila Smidt gegangen wäre, hätte es keine Änderung an ihrem Status als Champion gegeben, doch die Französin musste sich als viertletzte Vertreterin geschlagen geben, nachdem sich Jessy Jay, Iva Kolasky und Kara gegen sie verbündet hatten. Zuvor hatte sich schon Loky, Lina, Michelle Green, La Catrina und Tayra Gates verabschieden müssen. Zu dritt im Ring versuchte Jay Kolasky übers oberste Seil zu befördern, wurde dann jedoch von Kara überrascht und hinausgeworfen. Die Kriegerin hob dann Kolasky auf die Apron und blockte deren Versuch sich zu befreien. Stattdessen landete Kolasky auf dem Ringboden und Kara errang zum ersten Mal den Women’s Title der GWF.

Im zweiten Title-Match des Abends wollte sich Erkan Sulcani sich den Gürtel von Mike D. Vecchio schnappen. Sie lieferten sich eine Schlacht, die sich schnell in die Zuschauerreihen verlagerte. Erst kam D. Vecchio per Suicide Dive in Erkan geflogen, dann wurde er vom Blutsbruder in die Stühle geworfen. Das allerdings ließ der GWF Berlin Champion nicht auf sich sitzen und knallte Sulcani mit einer Suplex auf die Ring Apron. Erkan konzentrierte sich immer wieder auf das Bein von D. Vecchio, was dazu führte, das ein Powerbomb-Versuch der Belgian Warmachine fehlschlug, da das angeschlagene Bein nachgab. Erkan konterte eine Superplex, indem er D. Vecchio nach draußen schubste, dann setzte er selbst erfolgreich zur Superplex an. D. Vecchio versuchte es seinerseits mit einer Gutwrench Ligerbomb, brauchte aber zu lange für den Pin. Danach tauschten die völlig entkräfteten Kontrahenten Clotheslines und Superkicks aus. Nach mehreren Tritten von Erkan nahm D. Vecchio nochmal alle Kraft zusammen und schrie Erkan ins Gesicht. Der ließ sich jedoch nicht verunsichern und trat dem Champ ein weiteres Mal ins Gesicht und pinnte ihn.

Fette Ankündigung von Erkan

Noch krasser war allerdings die Ansage, die Sulcani nach dem Kampf machte. Er kündigte nämlich an, seinen Berlin Title bei Final Countdown gegen den Sieger aus Toni Harting und Pascal Spalter aufs Spiel zu setzen, wenn er seine Chance auf den World Title bekommt. Die steht ihm durch den Sieg bei Battlefield zum Jahresausklang zu. “The winner takes it all”, so Erkan.

Nach der Pause ging es hoch hinaus, denn die vakanten Tag Titles wurden in einem Ladder Match neu vergeben, nachdem ein Video gezeigt hatte, dass die Blutsbrüder über Monate einen Ringrichter erpresst hatten. Die ehemaligen Champs verloren auch keine Zeit und brachten direkt eine Leiter mit in den Ring. Das sollte sich jedoch als Fehler herausstellen, denn Team Crazy Sexy nutzte die Leiter gegen Tarkan Aslan. Mike Chaer legte sie ihm auf den Bauch und Ronaldo Shaqiri kam mit einem Salto draufgesprungen. Joshua Amaru von der Black Guerrilla Army flog später noch im Stile von Shawn Michaels von der Leiter. Mike Chaer, brachte dann noch einen Stuhl, schlug Tarkan Aslan damit und setzte ihn dann darauf. Als Mike dann per Senton angeflogen kam, konnte Aslan jedoch ausweichen, sodass nur der Stuhl plattgemacht wurde.

Die Teams überboten sich mit gefährlichen Aktionen. Bennet Brown flog per Missile Dropkick in den in der Ecke liegenden Aslan, nur um wenig später neben seinem Tag-Partner auf dem Boden zu knien und von John Klinger eine Leiter auf den Rücken gelegt zu bekommen. Der Blutsbruder hatte selbiges mit Amaru gemacht und kam dann per Flying Elbow auf die Leiter gekracht. Klinger wollte auch noch Shaqiri ausschalten und stellte die Leiter auf, um auf ihn draufzuspringen. Chaer griff allerdings ein, schmiss Bad Bones von der Leiter und sicherte sich dann gemeinsam mit Ronaldo den Titel.

Freundschaft siegt

Crowchester und Aytac Bahar waren einmal Freunde, doch dann lieh Letzterer seinem Kumpel 50 Euro, die er nie wieder sah, weil Crowchester Geld an die Blutsbrüder abdrücken musste. Aus Freunden wurden Feinde und ihre Fehde sollte in einem Match geklärt werden, in dem man seinen Gegner nur pinnen konnte, wenn beide Kontrahenten bluteten. Um das zu erreichen besorgten beide sich schnell zwei Stühle und prügelten damit aufeinander ein. Crowchester blutete daraufhin am Rücken, Bahar an der Hand. Bevor jedoch ein Pin angesetzt werden konnte, ging es raus aus dem Ring und auf die Bühne. Ein Salto mit Schraube von Crowchester ging daneben, ein Running Senton von Bahar jedoch nicht. Wie viel auf dem Spiel stand, sah man an den Risiken, die beide einzugehen bereit waren. Bahar knallte Crowchester mit einem Flatliner auf einen Stuhl, die Krähe ging auf das Geländer der Tribüne und landete per Swanton Bomb auf seinem Gegner.

Bahar war dem Sieg nach zwei Kniestößen und einem Death Valley Driver nah, kam jedoch nur zu einem Nearfall. Aus Verzweiflung versuchte er dann eine Superplex auf einen der Stühle, wurde jedoch von Crowchester vom Turnbuckle geschubst. Danach zeigte er einen 630-Splash (ja, das habt ihr richtig gelesen) und konnte Bahar pinnen. Nach dem Kampf bot Crowchester Bahar seine Hand an und er wollte auch einschlagen, wurde dann aber von Ali Aslan und seinem Tag-Partner Cem Kaplan unterbrochen. “Wisst ihr, warum er verloren hat?”, fragte Aslan das Publikum. “Weil du alleine bist. Alleine bist du ein Nichts. Ich zeige nochmal Größe. Stell dich auf meine Seite oder krieg auf die Fresse.” Bahar schlug ihm darauf hin ins Gesicht und griff Aslan und Kaplan gemeinsam mit Crowchester an. “Ich wähle auf die Fresse”, rief er dabei. Nachdem die beiden vertrieben waren, umarmten Bahar und Crowchester sich im Ring.

Silver muss seine Karriere beenden

Auch das folgende Match war hoch emotional, denn Orlando Silver hatte seine Karriere aufs Spiel gesetzt, um nach zahlreichen Niederlagen doch noch bei den Blutsbrüdern bleiben zu dürfen. Dafür musste er Heisenberg besiegen, doch das riesige Monster malträtierte ihn immer wieder mit Power-Moves. Silver versuchte alles, flog per Suicide Dive in seinen Gegner und konterte sogar eine Powerbomb per Armdrag. Heisenberg streckte ihn aber per Big Boot nieder, fing auch einen Tornado ab und konterte stattdessen mit einem Fall Away Slam. Silver erhöhte das Risiko, sprang per Senton vom Turnbuckle auf den draußen stehenden Heisenberg und setzte danach erfolgreich einen Moonsault an. Es sollte jedoch trotzdem nicht reichen, am Ende war Heisenberg stärker und gewann per Sitdown Powerbomb. Silver muss seine GWF-Karriere beenden.

Die Blutsbrüder kannten keine Gnade und brachten ihm sogar seinen Koffer in den Ring. Klinger spuckte ihm entgegen: “Das war deine letzte Chance. Du hast bewiesen, dass du die Schande bist. Nicht nur der Blutsbrüder, sondern der ganzen GWF.” Daraufhin warf er ihm den Koffer zu und brüllte: “Verschwinde sofort!” Silver verließ den Catchsaal Kreuzberg mit gesenktem Kopf.

Neuer World Champion der GWF

Im Main Event forderte Pascal Spalter den GWF World Champion Toni Harting heraus. Gleich zu Beginn versuchte Harting seinen Gegner aus dem Konzept zu bringen und ging immer wieder zwischen die Seile, damit Spalter zurückziehen musste. Der Herausforderer ließ sich davon aber nicht beeindrucken und antwortete mit Chops und einem Scoop Slam. Nik griff immer wieder ein, attackierte Spalter außerhalb des Rings, hielt sein Bein fest, damit Harting ihn mit einem Baseball Slide treffen konnte und zog Harting nach draußen, als Spalter ihn pinnen wollte. Der Ringrichter hatte genug, als Spalter per Salto über das oberste Seil geflogen kam und Harting per Powerslam in die Matte knallte. Denn als der Ringrichter zählte, wurde er von Nik aus dem Ring gezogen. Endlich wurde Hartings Bodyguard hinausgeworfen und die Zuschauer bekamen einen fairen Kampf zu sehen.

Dass Harting aber auch so ein gefährlicher Kämpfer ist, zeigte er per Spinebuster, Superkick und Spinkick, was ihm einen Nearfall einbrachte. Noch einmal war er der Titelverteidigung sehr nahe, als er Spalter mit einem Stunner erwischte. Der kam jedoch mit einer krachenden Clothesline und einem Olympic Slam zurück, traf dabei jedoch auch den Ringrichter, der ausgeknockt wurde. Ein neuer Offizieller rannte in den Ring, aber Spalters weiterer Olympic Slam reichte nur zum Two Count. Sein Crossface Chickenwing wurde mit einem Chinbreaker gekontert, ehe Harting ihn mit einem Dropkick in den Ringrichter kickte. Wieder war niemand da, um auf die Einhaltung der Regeln zu achten. Harting erwischte Spalter mit einem Low Blow und schlug ihn dann mit dem Gürtel. Spalter nahm aber nochmal seine Kräfte zusammen und zeigte einen Rock Bottom, ehe er Harting in den Crossface Chickenwing nahm. Der Tiger aus Berlin weigerte sich aufzugeben, sodass Spalter die Taktik änderte und ihn nochmal mit einem Olympic Slam zu Boden warf und letztendlich pinnen konnte. Es war der Sieg für Spalter, das Ende einer langen Reise, die im März begonnen hatte und nun mit dem Titel endete.

Wird Spalter seinen hart erarbeiteten Erfolg genießen können oder verliert er die GWF World Championship direkt wieder an Erkan Sulcani? Seid am 18. Dezember bei Final Countdown dabei und findet es heraus. Tickets gibt es hier!

Bericht von Helge Wohltmann

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