Kontroversen und zwei Herausforderungen: Die Ergebnisse des Light Heavyweight World Cup 2022

Acht Wrestler aus der ganze Welt wollten sich beim Light Heavyweight World Cup 2022 den Pokal sichern und am Ende richtete der Sieger eine klare Message an GWF Berlin Champion Mike D. Vecchio: “Ich fordere ein Rückmatch”, schallte es der belgischen War Machine entgegen. Es sollte nicht die einzige Herausforderung des Abends sein.

Zunächst wollte Toni Harting die Pre-Show nach eigenen Worten aber zum Main Event zu machen, weshalb er eine offene Herausforderung aussprach, die von Ronaldo Shaqiri beantwortet wurde. Der Tag-Team-Champion eröffnete den Kampf direkt mit einem Spear. Es ging draußen weiter, wo der Tiger aus Berlin ihm einen Death Valley Driver auf die Apron verpasste. Shaqiri antwortete mit einem Razor’s Edge, eine Hommage an den kürzlich verstorbenen Scott Hall. Die Entscheidung brachte ein TKO von Harting, dessen Bodyguard, Big Nik, Shaqiri zu allem Überfluss auch noch einen Chokeslam verpasste.

Im zweiten Match der Kickoff-Show legten sich Ahura und Xara Grace in einem Mixed Tag Match mit Tom Stübing und Lina an. Eine Auseinandersetzung, die vor allem von Shotgun und Missile Dropkicks geprägt war. Stübing und Lina waren nah an einem Sieg, als Ersterer Grace eine Swanton Bomb verpasste. Ahura setzte Lina danach aber mit einem Piledriver schachmatt und sicherte sich so den Sieg.

Der Light Heavyweight World Cup

Das Turnier begann mit einem atemberaubend schnellen Match zwischen Crowchester und Anarko Montaña. Montaña zeigte unter anderem einen Springboard Headbutt, einen Moonsault von der Ringecke nach draußen und eine Tigerbomb. Crowchester bewies jedoch sein großes Herz, konterte jeweils mit einem Split-Legged Moonsault, einem Suicide Dive und gewann das erste Viertelfinale mit einem Super Canadian Destroyer, der so viel Wuchte entwickelte, dass Montaña sogar seine Maske vom Kopf gerissen wurde. Die einzige Frage war, wie Crowchester nach einem solch intensiven Match noch genug Kraft für das Fatal-4-Way-Finale haben sollte.

Ähnlich erging es jedoch auch Aytac Bahar, der über weite Strecken von Corey McRae dominiert wurde. Immer wieder wurde er vom Engländer mit fiesen Schlägen und Tritten malträtiert. Seine Comeback-Versuche erstickten lange Zeit bereits im Keim. Anscheinend nahm McRae seinen Gegner mit zunehmender Dauer aber auf die leichte Schulter. Ein fataler Fehler. Bahar gelang es mehrere Suplexes und Slams aneinanderzureihen und seinen Gegner so zu schwächen. Außerdem zeigte er Nehmerqualitäten, als er gerade noch die Schulter hochriss, nachdem er eine Superplex/Suplex-Kombination einsteckte. Der Sieg gelang ihm durch einen Neckbreaker auf sein Knie.

Im dritten Viertelfinale gab es die nächste Überraschung. Michael Oku besiegte Mit-Favorit Fast Time Moodo, der auch der Liebling der GWF-Fans im Catchsaal Kreuzberg war. Oku legte früh den Fokus auf Moodos Bein, attackierte es mit einem Dragonscrew und mehreren Tritten. Der Master des Half Boston Crab bereitete damit seinen Finisher vor. Zunächst aber wurde er nach einem Moonsault-Versuch in einen Triangle-Choke genommen. Diesen konterte Oku jedoch tatsächlich in einen Half Boston Crab. Moodo musste sich in die Ringseile retten, hätte sich dann per Tornado-Kick aber beinahe in die nächste Runde katapultiert, wenn sein Gegner nicht im letzten Moment noch den Fuß auf das Seil gelegt hätte. Oku hielt sich daraufhin in den Seilen fest, weshalb der Ringrichter Moodo dazu bewegte, einen Schritt zurückzugehen. Diesen Moment der Unaufmerksamkeit nutzte Oku geschickt aus, überraschte Moodo und nahm ihn in den Half Boston Crab. Der deutsche Vertreter musste aufgeben.

Im vierten Kampf kam es leider zu einer unglücklichen Verletzung. Senza Volto rollte nach einem Tornado DDT von Maverick aus dem Ring, hielt sich den Nackenbereich und konnte nicht weitermachen. Er wurde vom Ringrichter ausgezählt und Maverick erreichte durch einen Knockout-Sieg das Finale. Ahmed Chaer konnte später jedoch immerhin noch die gute Nachricht verkünden, dass Volto nicht schwerwiegend verletzt sei.

Mystery Mayhem Umschlag

Die zweite Hälfte des Abend begann mit einem Battle Royal um einen Mystery Mayhem Umschlag, der bei der namensgebenden Show im Mai zu einem Überraschungs-Titelmatch berechtigt. Acht Mann wollten sich das nicht entgehen lassen, es waren aber vor allem Doug Williams und Erkan Sulcani, die in diesem Match auf sich aufmerksam machten. Williams entledigte sich Pahlevan Nima, Kevin Lazar und Bennett Brown, Erkan beförderte Arash, Joshua Amaru und Tim Stübing über das oberste Ringseil nach draußen. Am Ende entschied Erkan das Battle Royal mit einem Uppercut für sich. Per Back Body Drop ging es für den angeknockten Williams auf den Hallenboden.

Eigentlich hätte Jessy Jay nun ihren GWF Women’s Title gegen Iva Kolasky verteidigen sollen, allerdings musste die Titelträgerin krank absagen. Stattdessen bekam es die Ungarin deshalb mit Nicky Foxley zu tun. Foxley startete aggressiv, nahm Kolasky in einen Armbar und ließ sie mit einer Powerbomb auf die Matte krachen. Kolasky kämpfte sich aber zurück, verpasste ihr eine Clothesline und gewann dann durch einen Moonsault.

Spalter will den Titel

Vor dem Finale wollte Pascal Spalter dann noch seine Ambitionen auf den GWF World Heavyweight Title untermauern, nachdem er Axel Tischer bei Global Warning hinterrücks attackiert und in den Crossface Chickenwing genommen hatte. Er kam mit Mikrofon in den Ring und provozierte den Champ direkt: “Man kann sagen, ich war atemberaubend und hatte die Situation im Griff”, höhnte Spalter. Er habe für seine mutige Aktion jedoch keinerlei Anerkennung bekommen. Ob Ahmed Chaer “bertriebsblind” sei, fragte er wütend. Immerhin habe er das Titelmatch immer noch nicht gebucht und damit auch die Fans enttäuscht. In Richtung Tischer fauchte er: “Wenn du ein richtiger Champion der GWF wärst, würdest du keine Herausforderung scheuen.”

Das dem nicht so ist, bewies Tischer, der nun auf die Bühne trat, Mantel und Uhr ablegte und in den Ring stürmte, um Spalter zu verprügeln. Die Security musste ihn zurückhalten. Ahmed Chaer kam ebenfalls herausgerannt und machte klar, dass das nicht die Art und Weise sei, “wie man die Dinge in der GWF regelt”. Spalter müsse sich das Match erst verdienen. “Was soll ich noch tun?”, wollte dieser entrüstet wissen. “Du musst hier im Ring starke Gegner besiegen, wie Tischer das auch gemacht hat”, antwortete Chaer. Wenn er den Titel wolle, müsse Spalter bei Blockbuster 2 drei Gegner in einem Gauntlet Match schlagen. Spalter nahm widerwillig an, nur um danach in Richtung Chaer und Tischer zu auszuspucken. “F*** dich, Ahmed und f*** dich, Tischer”, rief er ihnen im Weggehen noch zu.

Das große Finale

Im Elimination Fatal 4-Way Match um den Light Heavyweight World Cup standen sich Crowchester, Aytac Bahar, Maverick und Michael Oku gegenüber. Letzterer nutzte die besonderen Umstände des Matches clever für sich. Er war besonders gut darin, sich aus dem Geschehen rauszuhalten, nur um dann in den passenden Momenten zuzuschlagen. Crowchester sprang beispielsweise per Suicide Dive auf Bahar und Maverick und kassierte direkt einen Dropkick von Oku, der durch die Seile geflogen kam. Als Erster die Segel streichen musste Maverick. Er hatte nach einem STF von Bahar aufgegeben. Danach kämpften die anderen drei bis auf die Bühne, wo Oku zunächst so tat, als hätte er Angst vor seinen Gegnern, nur um Bahar per Back Body Drop auf den harten Boden zu schmeißen. Crowchester und Oku kämpften so lange im Publikum, bis dieser sich berappelt hatte und per Cannonball in seine Gegner geflogen kam.

Im Ring reichte Bahar ein Death Valley Driver nicht zum Sieg. Stattdessen lenkte Oku den Ringrichter ab und trat Bahar mit einem Mule Kick zwischen die Beine. Ein Frogsplash später hatte auch Bahar verloren. Das folgende Duell um den Titel wurde unglaublich hart geführt. Crowchester versuchte einen Panama Sunrise gegen Oku, der ihn jedoch abfing und per Alabama Slam in die Ringecke warf. Oku versucht es auch wieder mit einem Tiefschlag, doch Crowchester hatte aus Bahars Fehler gelernt und konnte den Tritt abfangen. Er ließ Oku mit einem heftigen DDT auf die Apron krachen und verpasste ihm einen Springboard Canadian Destroyer. Irgendwie schaffte Oku es gerade noch, seine Schulter im letzten Moment hochzureißen.

Crowchester probierte es nun mit einem 450 Splash, verfehlte aber sein Ziel. Oku schubste den Ringrichter in Crowchester und nutzte die Verwirrung, um der Krähe zwischen die Beine zu treten und ihr einen DDT zu verpassen. Als auch sein Frogsplash voll ins Schwarze traf, sah bereits alles verloren aus, doch Crowchester mobilisierte noch einmal seine letzten Kräfte und rettete sich gerade so. Oku war der Verzweiflung nahe, was Crowchester die Chance bot, ihn mit einer Poisonrana zu schwächen und dann mit einen 630 Splash auszuschalten. Es war der emotionale Sieg für den Kasachen, der auf der Siegerehrung die Herausforderung an Mike D. Vecchio aussprach. Immerhin sei es “doch mittlerweile fast schon eine Tradition”, dass der Sieger des Light Heavyweight World Cups sich danach mit dem GWF Berlin Champion messe.

Ob D. Vecchio die Herausforderung annimmt und ob Pascal Spalter das Gauntlet Match erfolgreich übersteht, erfahrt ihr am 17. April 2022 bei Blockbuster 2. Tickets gibt es wie immer unter https://gwf.tickettoaster.de

Bericht von Helge Wohltmann

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