Streit um Tag-Titles, Spalter setzt seine Jagd fort: Die Ergebnisse von GWF Mystery Mayhem 2022

Als feststand, gegen wen sie ihre frisch gewonnenen Tag-Team-Title verteidigen mussten, konnten sich John Klinger und Tarkan Aslan ein Lachen nicht verkneifen. Es sollte ihnen später im Halse stecken bleiben. Sie waren allerdings nicht die einzigen Champions, die sich bei GWF Mystery Mayhem 2022 schwer damit taten, ihre Herausforderer und Herausforderinnen zu besiegen.

Zunächst einmal war da Jessy Jay, die während der Kick-Off-Show kurzen Prozess mit Lina machte und ihre Gegnerin danach in einen Würgegriff nahm, um sie nach dem Kampf zu demütigen. Mila Smidt kam zu Linas Rettung herausgestürmt, ging dazwischen und forderte die Frauen-Titelträgerin zu einem Match in der Hauptshow heraus, welches ihr dann auch von GWF-Geschäftsführer Ahmed Chaer zugestanden wurde.

Zuvor hatte Tom Stübing gegen Pahlevan Nima beeindruckt, nachdem Letzterer ihn bereits vor dem Kampf attackiert hatte. Stübing hatte Nima nach einem Neckbreaker, einem Suicide Dive und einer Swanton Bomb am Rand der Niederlage, ehe er von einem Video seines Bruders abgelenkt wurde. Tim nutzte diesen Moment, um Tom von hinten anzugreifen und zu verprügeln. Joshua Amaru und Bennet Brown kamen zu seiner Rettung, der Sieg nach Disqualifikation war für Tom aber sicher nur noch Nebensache.

Erkan Sulcani fordert Tischer heraus

Zu Beginn der Hauptshow wurden dann die Kämpfe für den Abend festgelegt. Alle fünf Gewinner der Mystery-Mayhem-Umschläge kamen in den Ring, um herauszufinden, gegen welchen Gegner sie antreten würden, während die Champions auf der Bühne stehend darauf warteten, wer sie herausfordern würde. Toni Harting musste mit Feyyaz Aguila um den Loserweight Title kämpfen, Marius Al-Ani zog GWF Berlin Champion Mike D. Vecchio, Cem Kaplan und Aytac Bahar durften sich mit den Bad Kings Klinger und Aslan messen und Erkan Sulcani bekam die Chance mit Axel Tischer um die GWF World Championship zu kämpfen.

Als erstes Match stand jedoch ein 10-Man-Elimination-Tag-Match auf dem Programm, in dem Orlando Silver, Senza Volto, Joshua Amaru, Arash und Ronaldo Shaqiri ein Team bildeten, das Doug Williams, Bennet Brown, Big Nik, Tim Stübing und Crowchester besiegte. Besonders Volto und Crowchester setzten alles daran, um diesem Abend ihren Stempel aufzudrücken. Direkt zu Beginn zeigten sie simultane Moonsaults auf ihre um den Ring herum kämpfenden Kontrahenten. Deshalb überraschte es auch nicht, dass die beiden am Ende zu den letzten drei Kämpfern gehörten, die noch im Match verblieben waren. Crowchester nahm es mit Volto und Orlando Silver gleichzeitig auf und zeigte mehrere Springboard-Attacken, ehe er mit einem 630 auf Volto landete, der gerade noch von Silver vor der Eliminierung gerettet wurde. Direkt im Anschluss kassierte Crowchester jedoch eine Spanish Fly von Volto und war geschlagen. Es war aber nicht die French Senzation, die den Pin ansetzte, sondern Silver, der den Sieg stahl und Volto damit sehr verärgerte.

Beim Kampf um die Women’s Championship merkte man gleich, dass weder Jessy Jay noch Mila Smidt sonderlich viel Respekt für ihre Gegnerin hat. Die Titelträgerin versetzte Smidt direkt zu Beginn eine Backpfeife, was die Emotionen weiter hochkochen ließ. Die Herausforderin antwortete mit einem Spear, einem Judowurf und einem Dropkick. Als Jay später zu einer Powerbomb ansetzte, wehrte sich Smidt und warf den Kendostick Pitbull per Huracanrana über das Ringseil nach draußen. Dort kämpften sie weiter, bis beide in die Stuhlreihen krachten und letztlich ausgezählt wurden. Jay verteidigte so ihren Gürtel.

Feyyaz Aguila hatte genau das Gegenteil im Sinn. Er hoffte, gegen Toni Harting endlich seinen Loserweight-Title loszuwerden. Der Tiger von Berlin hatte jedoch äußerst schlechte Laune, weil sein Umschlag ihm diese Enttäuschung beschert hatte. Nach kurzer Offensive von Feyyaz übernahm er die Kontrolle, verpasste seinem Gegenüber eine Bucklebomb, einen Spinebuster und setzte dann zur Shoulder Claw an, was Feyyaz zur Aufgabe bewegte. Geschlagen verblieb er mit Kumpel Arash im Ring. Doch der hatte anscheinend die Schnauze voll, seine Zeit mit einem vermeintlichen Verlierer zu verbringen. Er ohrfeigte Feyyaz, schrie ihn an und warf ihm dann das Mikrofon ins Gesicht, ehe er den Ring verließ.

Danach kam es zum lang erwarteten Showdown zwischen Chris Colen und Pascal Spalter, der seinen ehemaligen Erzfeind besiegen musste, um dem GWF World Title von Axel Tischer einen weiteren Schritt näher zu kommen. Die beiden lieferten sich ein Match mit einer selten gesehenen Intensität. Nach einigen krachenden Moves war der Ring nicht mehr groß genug, um Spalter und Colen zu halten. Sie prügelten sich inmitten der Fans und lange sah es so aus, als könnte Spalters Traum tatsächlich platzen, als würde er gegen Colen den Kürzeren ziehen. Nach einem Rock Bottom und einem Flying Elbow konnte er sich jeweils gerade so retten und dann doch noch ein Comeback starten. Mit mehreren Backdrops, einem Samoan Drop und seinem Finisher, dem Crossface Chickenwing, brachte er Colen zur Aufgabe. Nach dem mitreißenden Match erwies Colen Spalter seinen Respekt, schüttelte seine Hand und reckte seinen Arm nach oben.

Überhaupt keinen Respekt hatten “Bad Bones” Klinger und Tarkan Aslan für das neugeformte Tag Team aus Cem Kaplan und Aytac Bahar. Die Champions nahmen sie auf die leichte Schulter und zahlten dafür beinahe mit ihren Titeln. Zunächst verlief alles nach Plan und Bahar wurde von den beiden isoliert. Als es ihm allerdings gelang Kaplan ins Match zu bringen, wendete sich das Blatt. Der Kampf war nun ausgeglichen und die Herausforderer zeigten sehr viel Herz. Bahar gelang ein Cannonball Senton von der Bühne gegen Klinger und Aslan, die es danach einfach nicht schafften, Kaplan zu pinnen. Nachdem sie sich Bahar per Powerbomb entledigt hatten, flog Klinger mit gleich zwei unglaublichen Flying Elbows auf die Brust von Kaplan, der konnte jedoch gerade noch die Schulter hochreißen, bevor der Ringrichter bis drei gezählt hatte.

Hätte Klinger aufgegeben?

Er konterte sogar noch das Doomsday Device der Bad Kings und Bahar schaffte es, Klinger in den Crossface zu nehmen. Würde der Champ aufgeben? Wir werden es nie erfahren, denn die anderen Blutsbrüder griffen ein und das Match endete in einer Disqualifikation. Ahmed Chaer wollte jedoch nicht akzeptieren, dass Kaplan und Bahar dermaßen betrogen wurden. Er setzte deshalb einen Rückkampf am 19. Juni 2022 bei Rising Heat an (Tickets gibt es hier) und damit die Blutsbrüder nicht wieder eingreifen können, werden Lumberjacks rund um den Ring stehen.

Bislang hatte es damit noch keinen Titelwechsel gegeben. Würde es Marius Al-Ani bei seinem Versuch GWF Berlin Champion zu werden besser ergehen? Mit Mike D. Vecchio wartete immerhin ein muskelbepackter Koloss auf ihn. Al-Ani setzte deshalb vor allem auf schnelle Attacken und landete unter anderem einen Pelé-Kick, eine Huracanrana und einen Tornado DDT. Die Belgian War Machine antwortete darauf mit wirkungsvollen Power Moves. Der Sieg gelang ihm jedoch nicht durch pure Kraft, sondern durch Cleverness. Al-Ani hatte bereits einmal versucht, ihn mit einem Rear Naked Choke zur Aufgabe zu bewegen, deshalb war D. Vecchio beim zweiten Mal vorbereitet. Als Al-Ani eine Springboard-Attacke mit dem Aufgabegriff konterte, gelang es D. Vecchio, die Schultern seines Gegners mit einer schnellen Bewegung auf die Matte zu pinnen und sich den Sieg zu holen.

Im Main Event des Abends hoffte Erkan auf die Chance, GWF World Champion zu werden. Er versuchte deshalb den Rhythmus von Tischer dadurch zu stören, dass er immer wieder zwischen die Seile ging, damit der Ringrichter eingreifen musste. Das Match wurde deshalb zu einem echten Abnutzungskampf mit zahlreichen Tritten, Schlägen und Uppercuts. Tischer nahm zwischendurch Fahrt auf und zeigte eine beeindruckende Sequenz aus einem Backdrop, einer Flying Clothesline und einer German Suplex, die er mit einem Pin kombinierte. Erkan hingegen gelang ein AA, ein Pumphandle Slam und sogar eine Superplex. Doch all das war nicht genug, um den Willen von Tischer zu brechen, der alle seine Kraft zusammennahm, mit einer German Suplex zurückkam und dann die Entscheidung mit einer Ligerbomb herbeiführte. Der Titel bleibt bei Tischer, was auch im Sinne von Pascal Spalter ist, der nach dem Ende auf die Bühne kam und noch einmal klar machte, dass ihm nur ein Sieg fehlt, um Tischer herausfordern zu dürfen.

Wird ihm das nächsten Monat bei Rising Heat gelingen? Können die Bad Kings, John Klinger und Tarkan Aslan, ihre Titel in dem Lumberjack Match verteidigen? Und außerdem steht bereits fest, dass Axel Tischer seinen Gürtel gegen das niederländische Wrestling-Aushängeschild Jurn Simmons aufs Spiel setzen muss. Wenn ihr dabei sein wollt, sichert euch hier so schnell wie möglich Tickets für das Event im Festsaal Kreuzberg! Einlass am 19. Juni 2022 ist um 17 Uhr, der Kick-Off beginnt um 17:30 Uhr und Beginn der Hauptshow ist um 18 Uhr. Wir freuen uns auf euch!

Bericht von Helge Wohltmann

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