Umstrittener Titelwechsel und zwei Matches für Battlefield: Das geschah bei GWF Showdown 2022

Viel zu tun für GWF-Geschäftsführer Ahmed Chaer, der bei Showdown 2022 gleich mehrfach eingreifen musste. Dazu gab es einen mehr als umstrittenen Titelwechsel, der bei den Tag Teams dafür sorgen dürfte, dass das letzte Wort noch lange nicht gesprochen ist. Außerdem warf Battlefield (25. September 2022, Tickets gibt es hier) seine Schatten voraus.

Zunächst einmal startete jedoch die Kickoff-Show mit einem Triple Threat Match zwischen Feyyaz, der seinen Loserweight-Gürtel endlich losgeworden ist, Yuval Goldshmit und Zora Vesta. Letzterer war mit deutlichem Abstand der kräftigste Kämpfer im Ring und konterte sogar eine Doppel-Suplex seiner Kontrahenten. Das half ihm jedoch herzlich wenig, als Goldshmit mit einem Salto plus halber Schraube über das oberste Ringseil geflogen kam, Vesta damit ausschaltete, dann im Ring aber von Feyyaz überrascht und gepinnt wurde.

Ähnlich waren die Kräfteverhältnisse auch im zweiten Kampf und ähnlich war auch das Ergebnis. Kara ist zwar deutlich größer als ihre Gegnerin, Iva Kolasky, musste sich am Ende aber trotzdem geschlagen geben. Zuvor hatte sie Kolasky mehrfach mit ihrer Zähigkeit frustriert, als sie unter anderem die Schulter hochriss, nachdem diese ihr einen Scissor Kick mit anschließendem Spagat verpasst hatte. Die Entscheidung brachte letztlich ein schöner Moonsault von Kolasky.

Silver bleibt Loserweight Champion

In der Hauptshow ging es dann als erstes um den Loserweight Title, beziehungsweise darum, den Gürtel nicht sein Eigen nennen zu müssen. Blutsbruder Orlando Silver wollte seinen Ruf als schlechtester Wrestler der GWF loswerden, Crowchester hingegen hatte in diesem Jahr eigentlich geplant, um ganz andere Titel zu kämpfen. Zu Beginn versuchten beide, die verschiedenen Armdrag-Varianten des jeweils anderen zu überbieten, ehe Crowchester nach draußen sprang und den Kopf von Silver per Huracanrana auf den Hallenboden schmetterte. Der reagierte wütend und antwortete mit einer inverted Suplex und versuchte sich später an einer Vaderbomb. Das jedoch sollte ihm zum Verhängnis werden, denn Crowchester wich aus, sprang aufs zweite Seil und von da aus Schrauben drehend auf den bereitliegenden Silver. Das bedeutete den Sieg.

Im folgenden Triple Threat Tag Team Match setzten die Kendo Boys (Arash und Pahlevan Nima) ihre “Knüppel”, wie das Publikum sie nannte, noch vor offiziellem Beginn gegen ihre Gegner ein. Und auch während des Kampfes griffen sie immer wieder auf dreckige Tricks zurück. Erst Ronaldo Shaqiri von Team Crazy Sexy konnte ein bisschen für Ordnung indem er gefühlt jeden einzelnen Gegner spearte. Ehe es allerdings zum Pin kommen konnte, zog Arash den Ringrichter nach draußen. Gemeinsam mit Nima zeigte er eine Samoan Drop/Neckbreaker-Kombination, die vom noch nicht wieder ganz fitten Ringrichter aber nur einen Two-Count einbrachte. Bennet Brown, von der neu gegründeten Black Guerilla Army, hatte genug gesehen und holte erst einen Shotgun Dropkick und dann einen Spinebuster raus. Mit Partner Joshua Amaru verpasste er Arash danach eine Backdrop/Powerbomb-Kombi und holte sich den Sieg.

Erkan weiter auf Highflyer-Jagd

Der selbsternannte “Highflyer-Killer”, Erkan Sulcani, bekam nun die Chance ein weiteres Mal zu beweisen, dass er einem wendigerem Gegner überlegen ist. Der aufstrebende Youngster Nick Schreiber versuchte den Größenunterschied mit schnellen Armdrags und Dropkicks auszugleichen. Erkan konterte einen Suicide Dive jedoch mit einem European Uppercut und schaffte es Schreiber auf dem Boden festzunageln. Der brachte nur ein kurzes Comeback zustande und zeigte dabei einen erfolgreichen Suicide Dive sowie einen Crossbody. Am Ende wurde er jedoch von einem Superkick von Erkan ausgeknockt.

Dann ging es um den GWF Berlin Title von Mike D. Vecchio. Der sah sich einem Herausforderer gegenüber, der sein Debüt in einem GWF-Ring feierte. Péter Tihanyi sorgt aktuell in seiner ungarischen Heimat für Aufsehen und überraschte auch die Zuschauer im Catchsaal Kreuzberg. Schnell merkte er, dass er in Sachen Kraft nicht mit der Belgian War Machine würde mithalten können, weshalb er sich auf Kicks gegen die Beine des Champs verlegte. D. Vecchio übernahm jedoch die Kontrolle und ließ Tihanyi mit einem krachenden Backdrop durch die Luft und auf die Matte fliegen. Der gab jedoch nicht auf und zeigte immerhin noch einen Cutter, bei dem er zuvor über das oberste Seil gesprungen war sowie einen Swinging DDT.

Nun wogte das Match hin und her! D. Vecchio ließ sich sogar dazu verleiten, einen Splash von der Ringecke aus zu probieren, was gehörig schief ging. Doch auch Tihanyi verpasste einen 450, was ihm einen Neckbreaker auf dem Knie von Mike D. einbrachte. Doch selbst die wenig später folgende Avalanche Spanish Fly reichte nicht zur Titelverteidigung. Das gelang erst, nachdem Tihanyi ihm für eine Huracanrana auf die Schulter sprang. Das blockte D. Vecchio und gewann das Match stattdessen durch seine Ligerbomb. Erkan kam anschließend in den Ring und forderte den “Möchtegern-Highflyer” zu einem Title-Match bei GWF Battlefield (Tickets gibt es hier) heraus. Der Champ war davon wenig eingeschüchtert, doch Ahmed Chaer setzte zunächst einmal ein Match bei Battlefield zwischen Erkan und Tihanyi an, in dem er zeigen soll, dass er die Chance auf den GWF Berlin Title auch wirklich verdient hat.

Titel wechselt ohne Aufgabe

Was nun folgte dürfte in der Zukunft noch Konsequenzen haben, denn die Bad Kings gewannen die Tag-Team-Title, ohne dass einer der Champs verloren gehabt hätte. Der Ringrichter hatte lediglich einen folgenschweren Fehler gemacht, nachdem er ein wenig übersichtliches Match zu leiten gehabt hatte. Tarkan Aslan und John Klinger sorgten mit verschiedenen Ablenkungsmanövern immer wieder dafür, dass Ali Aslan in den Ring kommen wollte, um Cem Kaplan und Aytac Bahar zu unterstützen. Sobald der Referee ihnen deshalb den Rücken zuwandte, nutzten sie die Gelegenheiten, um ihre Gegner mit Double-Team-Aktionen zu attackieren. Zusätzlich schickte auch noch Crowchester eine Videobotschaft an Bahar, um ihn abzulenken. Der verlor dadurch beinahe das Match, doch Kaplan konnte nach einem Doomsday Device der Bad Kings gerade noch zur Rettung herbeieilen.

Kaplan versuchte in der Folge Tarkan Aslan zu pinnen, doch das war der falsche Mann. Als er sich John Klinger zuwandte, wurde er von ihm in einen Sharpshooter genommen. Ali Aslan kam um den Ring gerannt, um Kaplan zu motivieren, es bis in die Ringseile zu schaffen. Dabei schlug er mehrfach auf die Matte, was der Ringrichter fälschlicherweise so interpretierte, als ob Kaplan aufgegeben habe. So wanderten die Gürtel an die glücklichen Bad Kings und der ahnungslose Bahar verließ wütend und von seinem Partner enttäuscht den Ring. Es dürfte nicht das letzte Aufeinandertreffen der beiden Tag Teams bleiben, die sich nun seit Monaten bekriegen.

Smidt siegt in der Dauerfehde

Mila Smidt und Jessy Jay haben ebenfalls bereits mehrere heftige Schlachten um den GWF Women’s Title geschlagen. Auch heute hielt sich keine der beiden Frauen zurück. Jay wartete nicht einmal die Ringglocke ab und attackierte Smidt, während die den Fans noch ihren Gürtel präsentierte. Smidt übernahm danach jedoch die Kontrolle und erreichte nach einem Swinging Neckbreaker immerhin einen Two-Count. Einen Powerbomb-Versuch von Jay konterte sie indem sie den Kendostick Pitbull aus den Ring dropkickte. Wie viel Risiko einzugehen beide bereit waren zeigte der folgende Running Senton auf den Hallenboden. Jay berappelte sich jedoch und schleuderte die Titelträgerin in den Ringpfosten. Außerhalb des Rings war die Österreicherin noch einmal mehr in ihrem Element. So zumindest dachte man.

Smidt konterte nämlich erfolgreich eine Suplex und ließ Jay auf den Hallenboden klatschen. Jay änderte die Taktik und attackierte nun immer wieder das Knie von Smidt, die ihrerseits erfolglos probierte, ihren Superkick anzubringen. Mehrfach musste sie sich in die Ringseile retten, wenn Jay sie in Half-Boston-Crab-Aufgabegriffe nahm. Sie überkam letztlich aber den Schmerz und brachte die eine Aktion an, die ihren Titel retten konnte. Smidt traf Jay mit einem Superkick direkt am Kinn und konnte sie so pinnen.

Handtuch-Match im Main Event

Das Duell um den GWF World Title hielt dann eine besondere Überraschung parat. Ahmed Chaer hatte nämlich ein Handtuch-Match angesetzt, was bedeutete, dass die Partner der beiden Kontrahenten entscheiden würden, wer den Kampf gewinnt. Wer auch immer zuerst das Handtuch werfen würde, würde seinen Partner zum Verlierer erklären.

Dabei traf Champion Toni Harting auf seinen ehemaligen Muskel-Kater-Kumpel Michael Schenkenberg. Beide kennen sich logischerweise mehr als gut, weshalb es lange Zeit ein äußerst ausgeglichener Kampf war. Bis Harting und sein Partner, Big Nik, auf unfaire Tricks zurückgriffen und sich einen Vorteil verschafften. Als der Ringrichter abgelenkt war, schob Nik Harting einen Schraubenschlüssel zu, den der nutzte, um die Schulter von Schenkenberg zu verletzen. Der Herausforderer hätte aber trotzdem beinahe gewonnen, wenn er die Regeln nicht durcheinander gebracht hätte, denn als Harting in einem Boston Crab aufgab, ließ Schenkenberg sich als Sieger feiern, statt den Griff so lange zu halten, bis Big Nik das Handtuch wirft.

So bekam Harting eine zweite Chance, die er auch nutzte. Zunächst zog er bei einem Angriff von Schenkenberg den Ringrichter in den Weg, dann schlug er seinem Gegner mit einem Stuhl ins Gesicht. Harting und Nik nahmen daraufhin den halben Ring auseinander und entblößten das Holz unter den Matten. Der Tiger aus Berlin verteidigte seinen Gürtel schlussendlich mit einer Superplex und einem folgenden Chokehold, der Schenkenberg das Bewusstsein verlieren ließ. Ronaldo Shaqiri blieb nichts anderes übrig, als das Handtuch zu werfen. Harting ist weiterhin der GWF World Champion!

Wie lange das noch so bleibt, darf aber durchaus bezweifelt werden, denn nun war es Berlin Champion Mike D. Vecchio, der eine Herausforderung aussprach. Er will sich auch den Weltmeistertitel sichern. Harting hatte verständlicherweise wenig Lust darauf, sich mit der Belgian War Machine zu messen und lehnte ab: “Das ist mein Gold, du musst dir das Recht auf eine Chance darauf erst noch verdienen”, spuckte er ihm entgegen. Ahmed Chaer sah das jedoch anders. Dem GWF-Geschäftsführer gefiel die Idee so gut, dass er den Titelkampf zwischen Harting und D. Vecchio zum Main Event bei Battlefield erklärte.

Diese Show erwartet uns am 25. September 2022, holt euch schon jetzt hier eure Tickets und freut euch auf dieses Match der Extraklasse. Dazu dürft ihr natürlich auch das Battle Royal nicht verpassen, in dem 30 Männer um die Chance kämpfen, bei GWF Legacy gegen den Weltmeister anzutreten. Wir freuen uns auf euch!

Bericht von Helge Wohltmann

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GWF Showdown 2017
9. Dezember 2017

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