Entzogene Titel, ein neuer Blutsbruder und viel Hardcore Wrestling: Das passierte bei GWF Chaos City 7
Natürlich ging es wieder einmal drunter und drüber bei Chaos City 7. Mittendrin waren die Blutsbrüder, die ein Match gewannen, ihre Tag Team Titel jedoch verloren und gleichzeitig noch ein Mitglied feuerten, um einen neuen Blutsbruder zu präsentieren. Dazu steht jetzt auch der Herausforderer von GWF Champion Toni Harting bei Legacy – 27 Jahre Berlin Wrestling (Tickets gibt es hier) fest!
Wie immer begann die Show mit dem Kickoff, wo Team Crazy Sexy die Kendo Boys überwand und sich so einen Platz für das kommende Tag Title Match bei Legacy sicherte. Die Kendo Boys versuchten es mit ihrer Überfall-Taktik und isolierten Ronaldo Shaqiri im Ring. Ein Popup Samoan Drop brachte jedoch die Wende und nachdem Ronaldo einen Hammerspear auspackte, auf den Bill Goldberg stolz gewesen wäre, gewann Team Crazy Sexy mit einer DDT/German Suplex-Kombo.
Es folgte ein Six Women Tag Match nach Lucha Rules zwischen Loky, Xara Grace, Jessy Jay und Lina, Tayra Gates sowie Kara. Jay, ehemalige GWF Women’s Champion, war zunächst Chefin im Ring, musste dann allerdings raus, weil Loky sich reingetaggt hatte. Der Kendo Stick Pitbull war darüber alles andere als glücklich und sollte damit recht behalten. Denn Loky wurde von Kara per Clothesline auf die Matte geschickt, was die anderen vier Frauen zum Anlass nahmen, ebenfalls in den Ring zu stürmen. Diese Schlägerei verlegte sich jedoch schnell auf den Hallenboden, sodass Kara das Chaos nutzen konnte, um Loky zu besiegen.
Wer fordert den GWF Berlin Champion heraus?
Péter Tihanyi und Erkan Sulcani lieferten sich den ersten Fight der Hauptshow. Für den Blutsbruder ging es darum, sich eine Chance auf die GWF Berlin Championship zu verdienen, Tihanyi arbeitet derweil weiter daran, sich einen Namen in der deutschen Hauptstadt zu machen. Dementsprechend hart wurde der Kampf geführt. Es ging sogar bis ins Publikum, wo Tihanyi von einem Tribünengeländer sprang und Erkan mit einem Crossbody erwischte. Im Ring konterte Sulcani einen Sprungangriff mit einem Uppercut, hatte aber weiter Probleme mit seinem Gegner, der ihm unter anderem einen Tornado DDT und einen Meteora verpasste. Am Ende siegte jedoch trotzdem der Highflyer-Killer. Erst setzte es eine Pumphandle Powerbomb, dann eine Superplex und dann den Pin.
Danach kamen die sechs Frauen aus der Kickoff-Show wieder zum Ring, um als Lumberjacks beim Women’s Title Match zwischen Iva Kolasky und Champion Mila Smidt zu fungieren. Im letzten Kampf hatte die Herausforderin immer wieder den Ring verlassen, um Smidt aus dem Rhythmus zu bringen. Das sollte jetzt nicht möglich sein. Beide waren aber aufgrund der Erfahrung der letzten Auseinandersetzung nicht gut aufeinander zu sprechen und begannen ihr Match mit einer guten alten Schlägerei. Smidt gewann dabei die Oberhand, verfehlte dann aber einen Dropkick gegen die in den Ringseilen hängende Kolasky und endete draußen, wo sie von den Lumberjacks Prügel kassierte.
Kolasky wollte davon profitieren und versuchte es erst erfolglos mit einem Pin nach ihrem Split Legdrop und dann mit einem Rear Naked Choke. Smidt konnte sich jedoch befreien und sich mit einer Belly to Belly Suplex etwas Luft verschaffen. Diesmal war es Kolasky, die zwischen die Lumberjacks geriet. Sie wartete jedoch gar nicht erst ab, ob sie attackiert werden würde, sondern schlug Tayra Gates ins Gesicht und warf sie in den Ring. Das sorgte dafür, dass auch die anderen Lumberjacks in den Ring kamen und dort aufeinander einschlugen. Der Kampf musste abgebrochen werden und für Legacy 27 (Tickets gibt es hier) wurde ein Battle Royal um den Titel angesetzt. Damit wird Geschichte geschrieben, denn das hat es in der GWF bisher noch nie für die Frauen gegeben.
Ein gewohntes Bild gab es hingegen im Kampf um die Tag Team Title zwischen der Black Guerilla Army und John Klinger und Tarkan Aslan. Die Blutsbrüder gewannen nämlich erneut nach Aufgabe und wieder gab es einiges an Verwirrung, da Joshua Amaru schwor, nicht aufgegeben zu haben. Das rief Geschäftsführer Ahmed Chaer auf den Plan, dem ein Video zugespielt worden war, in dem Klinger den Ringrichter bedrohte und ihn dazu zwang, den Blutsbrüdern ungerechtfertigte Submission-Siege zuzusprechen. Erbost erklärte Chaer die Tag Titles für vakant und setzte für Legacy 27 ein Match zwischen den beiden Blutsbrüdern, der Black Guerilla Army und Team Crazy Sexy, die sich ihre Teilnahme in der Kickoff-Show verdient hatten, an.
Danach schallte aus hunderten Kehlen “Keiner mag den Tim” durch den Catchsaal Kreuzberg, denn Tim Stübing forderte Mike D. Vecchio heraus. Es ging um den GWF Berlin Title. Stübing probierte es zu Beginn mit Clotheslines, musste nach einem harten Shoulderblock, der ihn durch den halben Ring schleuderte, jedoch feststellen, dass das nicht die richtige Taktik war. Doch auch seine anderen Comeback-Versuche waren nicht von Erfolg gekrönt.
Sein Manager warf deshalb ein Pulver ins Gesicht des Champs und lenkte den Ringrichter ab, damit Stübing mit einem Stuhl zuschlagen konnte. Die Belgian War Machine rettete sich im letzten Moment und war verständlicherweise mehr als angepisst. Es setzte einen Shoulderbreaker, einen Powerslam und eine Spinning Liger Bomb für den Herausforderer. Das rief erneut Stübings Manager auf den Plan, der den Stuhl einsetzen wollte. D. Vecchio fing den Angriff jedoch ab, schlug seinerseits erst ihn und dann Stübing. Letzterem verpasste er erneut seinen Finisher und verteidigte so seinen Titel.
Spalter ist neuer Harting-Herausforderer
Nach der Pause legten Axel Tischer und Pascal Spalter los. Beide Kontrahenten befinden sich seit Monaten in einer erbittert geführten Fehde und wollten nun ein für alle Mal klären, wer die Chance auf den World Title verdient hat. Ein Abtasten gab es deshalb nicht, beide prügelten direkt aufeinander ein. Spalter versuchte auch sofort seinen Crossface Chickenwing anzusetzen, um Tischer zur Aufgabe zu zwingen. Der Axeman konnte sich jedoch befreien.
Seinerseits hatte Tischer den Arm von Spalter als Ziel ausgemacht. Wohl auch, um seinen Aufgabegriff zu verhindern. Beide standen jeweils kurz vor dem Sieg, allerdings reichte es nur zu mehreren Nearfalls. Tischer war sichtlich wütend, zeigte Spalter den Mittelfinger und spuckte ihm gar ins Gesicht. Im vergangenen halben Jahr hatte sich einiges angestaut. Tischer versuchte es dann nochmal mit einem Fujiwara Armbar, doch dann musste er sich Spalter geschlagen geben. Der überraschte ihn mit einem Olympic Slam und nahm ihn dann in den Crossface Chickenwing, in dem Tischer das Bewusstsein verlor.
Im anschließenden Loserweight Championship Match verlor Orlando Silver gegen Fake Senza Volto Hayvan Sorani, weil er sich zu sicher war und seinen Gegner nicht pinnte, als er die Chance hatte. Im Anschluss kamen die anderen Blutsbrüder in den Ring und schmissen Silver aus der Gruppe. “Blutsbrüder stehen für Erfolg”, spuckte Klinger ihm entgegen. “Du Orlando, du bist ein Kasper. Du bist ein Eiterpickel, eine Schande.”
Ein neues Mitglied hatten die Blutsbrüder auch im Gepäck. Evil Jared bekam die Kutte von Silver, der immer wieder rief, dass er doch ein guter Wrestler sei. Klinger bot ihm an, dass er das beweisen und jemanden aus dem Publikum besiegen könne. Silver wollte gegen eines der Kinder antreten, doch Klinger wählte Heisenberg aus, der sich im Publikum aufgehalten hatte. Er gab Silver die Wahl: Das Monster Heisenberg besiegen und Blutsbruder bleiben oder aber seine Karriere aufs Spiel setzen und diese zu beenden, falls er bei Legacy 27 verliert. Silver stimmt zu und könnte nun vor dem letzten Kampf seiner Karriere stehen.
Anders als Silver und Sorani lieferten sich Cem Kaplan und Crowchester ein Duell mit atemberaubenden Tempo. Besonders Crowchester begann furios, zeigte unter anderem ein Salto mit Schraube von der Bühne, wurde jedoch immer wieder von Ali Aslan abgelenkt, der in Kaplans Ecke stand. Der Manager griff ständig ein, so auch nach einer Powerbomb, als Crowchester auf den Turnbuckle stieg. Aslan schlug ihm mit einer Dose gegen den Kopf, was zur Disqualifikation von Kaplan führte. Beide wollten danach die siegreiche Krähe verprügeln, doch Kaplans Tag Team Partner, Aytac Bahar kam in den Ring, ganz offensichtlich enttäuscht davon, wozu Kaplan sich verleiten ließ. Crowchester jedoch wollte den Schutz von Bahar nicht, was diesen provozierte und dazu brachte, seinerseits auf Crowchester einzuschlagen. Aslan versprach daraufhin, ein Match zwischen Bahar und Crowchester zu organisieren.
Harting kann auch Hardcore Matches
Im Main Event traf GWF World Champion Toni Harting auf Joey Cabray, der gleich zu Beginn versuchte Big Nik, den Unterstützer von Harting, per Suicide Dive auszuschalten. Als Harting jedoch dazukam, zog Cabray den Kürzeren. Titelträger und Herausforderer kämpften inmitten der Fans weiter, wo Cabray sich mit einem schnellen Schluck Bier stärkte. Zurück im Ring bekam Harting von Nik einen Schraubenschlüssel zugeworfen, der jedoch von beiden Kontrahenten eingesetzt wurde. Nik versuchte dann noch einen Stuhl vor das Gesicht von Cabray zu halten, bekam dann aber selbst Hartings Spin Kick samt Stuhl ab, da Cabray sich gerade noch rechtzeitig befreite.
Der folgende Brainbuster reichte Cabray aber nur zu einem Nearfall. Er setzte den weiter benommenen Harting auf den Stuhl und wollte in ihn reinspringen. Nik lenkte ihn jedoch ab, wodurch Harting die Chance bekam Cabray auf den aufgestellten Stuhl zu werfen. Körper zerstörte Plastik und Metall, aber auch das reichte noch nicht zum Sieg. Letztlich griff der Tiger aus Berlin auf eine weitere unfaire Taktik zurück und trat seinen Gegner zwischen die Beine. Ein Schlag mit dem Stuhl ins Gesicht von Cabray sowie einen TKO später hatte Harting seinen Titel verteidigt.
Nach dem Kampf kam jedoch der neue Herausforderer Pascal Spalter in den Ring und zeigte erst auf den Weltmeister-Gürtel und dann auf die Legacy-Grafik. Wird sich Spalter am 20. November bei Legacy 27 endlich zum Champion krönen? Oder wird Harting auch diese Herausfoderung meistern? Wird Orlando Silver seine Karriere beenden müssen? Und wer gewinnt das erste Battle Royal der Frauen in der Geschichte der GWF? Die Antworten gibt es in knapp einem Monat. Holt euch also jetzt hier eure Tickets!
Bericht von Helge Wohltmann