Tischer übt “eiskalte Rache”, Blutsbruder kämpft um World Title: Die Ergebnisse von GWF Battlefield 2022
Axel Tischer bekam seine Rache, die Blutsbrüder richten ihren Blick wieder auf den Weltmeistertitel und Toni Harting zieht gegen Mike D. Vecchio wirklich jeden schmutzigen Trick aus seinem Ärmel. Bei GWF Battlefield war so viel los, dass wir euch gar nicht länger auf die Folter spannen wollen.
Zunächst einmal durfte Axel Tischer in der Kickoff-Show gegen Big Nik, dem Bodyguard von GWF World Champion Toni Harting, antreten und so schon mal ein bisschen Rache für die Geschehnisse bei Rising Heat 2022 nehmen, die dazu geführt hatten, dass er seinen Gürtel verlor. Nicht die letzte Gelegenheit für ihn, um an diesem Abend alte Rechnungen zu begleichen. Nik erwies sich als zäher Gegner, dessen schiere Größe Tischer vor Probleme stellte. Mit Tritten und Uppercuts gelang es ihm jedoch den Riesen zu schwächen und ihm eine Suplex zu verpassen. Eine German Suplex mit anschließendem Pin brachte die Entscheidung für Tischer.
Als Nächstes war es Zeit für ein Inter Gender Tag Team Match zwischen Debütantin Loky und Cem Kaplan sowie Lina und Crowchester. Die beiden Männer begannen und wichen immer wieder den Attacken des Gegenüber aus. Diesen Patt lösten zunächst einmal die Frauen auf. Loky gab Lina mehrere Backpfeifen und Chops, ehe sich beide mit einem doppelten Crossbody gegenseitig ausschalteten. Crowchester kam mit Schwung zurück in den Kampf, wurde jedoch von Kaplan mit einer German Suplex gekontert. Sein Versuch einer Superplex ging aber gehörig nach hinten los, denn Crowchester konnte seinerseits kontern und krachte dann mit einem spektakulären Sprung mit mehreren Schrauben vom zweiten Seil auf Kaplan herunter. Der Three Count war die logische Folge.
Tischer rächt sich an Spalter
Die Hauptshow begann mit einer brutalen Prügelei zwischen Pascal Spalter und John Klinger. Ersterer musste den Kampf unbedingt gewinnen, um weiter vom GWF World Title träumen zu können, letzterer wollte das unbedingt verhindern und sich damit eventuell auch selbst wieder in Position für einen Titelkampf bringen. Die beiden warteten deshalb gar nicht erst bis die Ringglocke ertönte, sondern schlugen sich bereits außerhalb des Rings die Köpfe ein. Bad Bones griff dabei immer wieder in die Augen von Spalter und ließ ihn mit Double Axehandles leiden.
Erst ein Shotgun Dropkick von Spalter brachte die Wende und sorgte für einen nun ausgeglichenen Kampf. Der Versuch eines Olympic Slams ging allerdings schief, da Spalters Rücken unter dem Gewicht von Klinger nachgab. Der reagierte mit seinem Slingshot Spear und einem Neckbreaker auf sein Knie und holte sich so beinahe den Sieg. Den folgenden Versuch eines Figure Four Leglock konterte Spalter jedoch in einen Rear Naked Choke, der Klinger beinahe das Bewusstsein verlieren ließ. Klinger merkte, dass er die Oberhand verloren hatte und griff auf eine hinterlistige Aktion zurück. Er schubste Spalter in den Ringrichter, der dadurch abgelenkt war, und trat seinem Gegner zwischen die Beine. Spalter konnte sich aus dem folgenden Rollup gerade noch befreien und nun beging Klinger seinen entscheidenden Fehler. Er sprang vom obersten Ringseil, doch sein Flying Elbow Drop ging daneben. Spalter nahm ihn in den Crossface Chickenwing, aus dem Klinger sich nicht mehr befreien konnte.
Spalter konnte sich jedoch nicht lange über seinen Sieg freuen, denn die restlichen Blutsbrüder fielen über ihn her und schlugen auf ihn ein. Überraschenderweise kam Tischer in den Ring gerannt, um ihn gegen Klinger, Erkan Sulcani und Tarkan Aslan zu verteidigen. Es dauerte aber nicht lange, bis klar wurde, dass Tischer die Attacke von Spalter bei GWF Global Warning noch lange nicht vergessen hatte. Er trat dem geschwächten Spalter ins Gesicht, ließ sich ein Mikrofon geben und prügelte dann damit auf ihn ein. “Das, was ihr hier seht, ist eiskalte Rache”, ließ er die Zuschauer wissen. Vom Publikum, das Spalter in den letzten Monaten trotz seines hinterhältigen Angriffs unterstützt hatte, war er jedoch ebenfalls enttäuscht, weshalb er die Fans beschimpfte. “Das ist nicht das Ende”, sagte er noch in Richtung Spalter, denn die beiden werden am 23. Oktober bei Chaos City 7 (Tickets gibt es hier) aufeinandertreffen, wenn Tischer mit einem Sieg verhindern kann, dass Spalter eine Chance auf den World Title bekommt. “Im Oktober ist Endstation für dich und ein Neuanfang für mich”, versprach Ex-Champ Tischer.
Keine Siegerin – Smidt verteidigt Women’s Title
Noch lange keine Endstation erreicht hingegen die Fehde zwischen GWF Women’s Champion Mila Smidt und Iva Kolasky. Die Herausforderin provozierte Smidt so sehr, dass die Französin aus dem Konzept gebracht wurde und nicht ihrer eigentlichen Strategie folgen konnte. Immer wieder verließ Kolasky den Ring, um den Kampf zu unterbrechen und verschaffte sich dort Vorteile, indem sie Smidt attackierte, wenn diese ihr folgte. Kolasky kam so immer wieder zu Nearfalls, konnte die Titelträgerin aber nicht endgültig pinnen.
Stattdessen ging es für die beiden Kämpferinnen wieder nach draußen, wo beide zeitgleich zu einem Kick ansetzten und sich gegenseitig ausknockten. Der Ringrichter zählte bis zehn und das Match endete in einem Double Countout. Das bedeutete, dass es keine Siegerin gab, Smidt aber ihren Titel behält. Bei Chaos City 7 (Tickets gibt es hier) werden die beiden deshalb nochmal gegeneinander antreten. Diesmal jedoch in einem Lumberjack Match, damit es auf jeden Fall eine Siegerin gibt.
Im folgenden Kampf wurde ein Contender für den GWF Berlin Title gesucht. Aytac Bahar, Tim Stübing, Jonny Storm, Nick Schreier und Senza Volto maßen sich in einem Mexican Rules Elimination Match, bei dem immer zwei von ihnen gleichzeitig kämpften, bis es entweder zu einem Tag kam oder jemand den Ring verließ. Zu den Highlights zählte eine Triple Suplex, ein Running Senton von Bahar auf mehrere Gegner von der Bühne und Senza Volto, der mit einem Salto über das oberste Seil flog. Schreier wurde von Storm mit einer Pumphandle Powerbomb eliminiert, doch Storm wurde durch ein Running Knee von Stübing ebenfalls ausgeschaltet. Als nächstes erwischte es Volto, nachdem er einen Death Valley Driver von Bahar kassiert hatte. Es standen sich nur noch Bahar und Stübing – der seit seinem Verrat an seinem Bruder Tom extrem von der Zuschauern gehasst wird – gegenüber. Zum Unwillen der Fans behielt Stübing die Oberhand und gewann das Match mit einer Fireman’s Carry/Falcon Arrow-Kombination.
World Title Match voller fieser Tricks
Toni Harting konnte sich während seines Titelkampfs gegen Mike D. Vecchio vor allem auf tatkräftige Unterstützung von Big Nik verlassen. Immer wieder griff er hinter dem Rücken des Referees ein und kostete der Belgian War Machine so die Chance auf den Gürtel. Zunächst prügelte er auf D. Vecchio ein, nachdem Harting diesen nach draußen geschubst hatte. Später fielen sowohl Harting als auch D. Vecchio aus dem Ring, als der Champ sich gerade noch aus dem Pin nach einer Ligerbomb befreien konnte. Der Tiger aus Berlin täuschte eine Verletzung vor und Nik nutzte die Ablenkung, um D. Vecchio mit Handschellen außerhalb des Rings festzuketten. Alle rechneten deshalb bereits mit einem Countout-Sieg für Harting.
Das belgische Muskelpaket gab jedoch nicht auf und zerriss seine Fesseln im letzten Moment. Harting wirkte nach einer Gutwrench Powerbomb bereits besiegt, wurde aber wieder von Nik gerettet, der seinen Fuß auf das Ringseil legte und so den Count des Ringrichters unterbrach. Danach lenkte Hartings Bodyguard den Offiziellen auch noch ab, sodass der Champ mit dem Gürtel in das Gesicht von D. Vecchio schlagen und ihn mit dem TKO besiegen konnte.
Erstmals ein zweifacher Battlefield-Gewinner
Im Main Event bestimmte Andi Theque die Anfangszeit des Battlefield. Als jedoch der Alarm der Schande ertönte, war er es, der als nächstes über das oberste Ringseil geworfen wurde und somit neuer Herausforderer für den Loserweight Title, der “Auszeichnung” als schlechtesten Wrestler der GWF, ist. John Klinger sorgte dann für Platz im Ring, zumal wenig später auch noch sein Tag-Team-Partner, Tarkan Aslan, ins Match kam und mit ihm zusammenarbeitete. Klinger wurde dann jedoch von Axel Tischer eliminiert und war so sauer, dass er den Axeman mit einem Kabel würgte.
Als Pascal Spalters Nummer auf der Anzeige erschien, ging dieser, die Attacke von vorher noch frisch im Gedächtnis, direkt auf Tischer los. Der wurde jedoch nicht von seinem Erzfeind, sondern von Big Nik aus dem Ring geworfen, womit dieser sich für die Niederlage in der Kickoff-Show revanchierte. Als Nummer 30 komplettierte Metehan, der bei der WWE unter dem Namen Teoman kämpfte, das Feld. Für ihn reichte es jedoch nicht zum Sieg. Als einer der letzten Drei, trat Erkan Sulcani ihn über das Seil nach draußen, nur um sich wenig später auch Spalter zu entledigen. Damit ist er der erste zweimalige Gewinner des Battlefield, nachdem er bereits bei der ersten Ausgabe im Jahr 2016 als Sieger hervorgegangen waren. Gemeinsam mit seinen Blutsbrüdern feierte er den Erfolg, der ihm nun erlaubt, am 18. Dezember bei Final Countdown (Tickets gibt es hier) gegen den dann amtierenden Weltmeister anzutreten. “Ich habe Geschichte geschrieben”, feierte Erkan sich nach dem Match selbst, um dann anzukündigen, dass er nun auch den GWF World Title gewinnen will: “Erkan alles!”
Vorher werden wir am 23. Oktober bei Chaos City 7 aber noch herausfinden, ob Mila Smidt ihren Titel ein weiteres Mal gegen Iva Kolasky verteidigen kann, ob Pascal Spalter sich gegen Axel Tischer durchsetzt, um endlich sein Titelmatch zu bekommen oder ob der Axeman seinen Rachefeldzug fortsetzt. Dazu wird Tim Stübing versuchen, Mike D. Vecchio als GWF Berlin Champion zu entthronen. Wenn ihr euch das nicht entgehen lassen wollt, holt euch jetzt hier eure Tickets!
Bericht von Helge Wohltmann